Eigentlich wollte ich mich auf meinen geschichtlichen Seiten nicht zu aktuellen Themen
äußern. Es gibt allerdings so vieles, über das man sich Gedanken machen kann.
Diese Seite hat den Sinn, einige meiner Gedanken zum Tagesgeschehen mit Datum festzuhalten, sowohl als
Gedächtnisstütze für mich selbst, aber auch um diese mit späteren Erkenntnissen abgleichen zu können
und um meine vielleicht richtigen Gedanken oder auch meine Fehleinschätzungen nochmals bewerten zu
können.
Dienstag, der 13.12.2022:
Zur Reichsbürger-Razzia vom 07.12.2022:
Natürlich werden die politisch Verantwortlichen nicht müde, gebetsmühlenhaft zu wiederholen, dass die Gefahr,
die von den Reichsbürgern bzw. von „rechts“ ausgeht, nicht unterschätzt werden darf. Sicher!, würde ich sagen, dafür
werden die extremen Enden der Gesellschaft ja auch geheimdienstlich überwacht.
Jedoch war mir das Medienspektakel um einen verwirrten alten Mann, der mit seinen 25 Gefährten geplant haben
soll, die demokratische Grundordnung der Bundesrepublik zu überwinden, eindeutig zu viel. Wie hätte denn dieser
Putsch ablaufen sollen? Mit zwei Jagdgewehren, einer Pistole, Schwertern und Armbrüsten nach Berlin marschieren?
Das erscheint mir doch alles sehr seltsam. Apropos: Wollen denn die Klimakleber mit Ihrer generellen
Kapitalismuskritik nicht auch Grundzüge des politischen Systems Deutschlands überwinden?
Womöglich unterschätze ich die Gefahr durch die Reichsbürger, mir kam jedoch sofort folgendes in den Sinn:
Was für ein Timing! Zwei Tage nachdem eine furchtbare Tragödie in der Nähe von Ulm stattgefunden hat, wird ein Schlag gegen
„rechts“ ausgeführt. Dieser „politische Erfolg“ kam doch mehr als willkommen, wenn man das gesellschaftliche Raunen
vernimmt, das nach der Bluttat überall zu hören war und noch immer ist.
Maßnahmen gegen Personen oder Gruppen die unter Überwachung stehen, sind wahrscheinlich jederzeit möglich, die
Pläne dafür liegen quasi in den Schubladen bereit. Wenn nun – aus welchen Gründen auch immer – staatliche Stärke
erforderlich wird, sind die Pläne schnell gezückt. Das Ganze wird von einer Medienpräsenz begleitet, die wie ein
Drehbuch für einen ARD-Brennpunkt wirkt. Wie gesagt: Nur so ein Gedanke von mir.
Strommangel in Deutschland
Es ist Dezember und es wird kalt. Ebenfalls am 07.12.2022 war in Baden-Württemberg zu vernehmen, dass die EnBW-Netze eine
Mangellage in der Stromversorgung festgestellt hat. Wir wurden aufgerufen Strom zu sparen. Durch den Zukauf von
sicherlich teurem Storm aus der Schweiz konnte die Versorgung aufrechterhalten werden. Das ist nun Realität und
wird sicher zukünftig noch häufiger vorkommen.
War nicht von Bundesklimaminister Habeck im Spätsommer zu hören, dass er auf einen milden Winter und etwas Glück
hoffe, damit man gut durch den Winter käme. Das war ein schöner und hoffnungsfroher Wunsch des zuständigen Ministers.
Fast wie aus einem Kinderbuch.
Liebe Energiewender: Schafft grundlastfähige und wetterunabhängige Kraftwerke und lasst um Gottes Willen die
Finger von den Atomkraftwerken!
Dienstag, der 05.04.2022:
Nun war es also plötzlich doch soweit: Die meisten Corona-Maßnahmen sind bundesweit zurückgenommen worden.
Es besteht keine 3G-Pflicht mehr, es gibt keine Maskenpflicht in weiten Teilen des Landes und die Impfpflicht
ist zumindest vorerst vom Tisch. Damit sind für mich persönlich die gravierendsten Einschränkungen Geschichte.
Das letzte Wort (in Bezug auf die Impflicht) ist wahrscheinlich noch nicht gesprochen – warten wir den Herbst
2022 ab. Aber für den Moment bin ich mit dieser weitgehenden Wiederherstellung des Normalzustandes sehr zufrieden.
Ich freue mich vor allem deswegen, weil die Verantwortung für das eigene Verhalten wieder bei jedem einzelnen
liegt. Es ist eine private Entscheidung, ob man beim Bäcker die Maske trägt, oder nicht. Es ist die eigene Freiheit
zu entscheiden, ob und wann man ein überfülltes Erlebnisbad besuchen möchte oder einen Zoo. Dies ist mit gutem
Recht die Grundlage für unser aller Zusammenleben („freiheitlich demokratische Grundordnung“), ich begrüße das
ausdrücklich!
Ich respektiere auch, dass jemand seine Maske auch weiterhin trägt, da er dies für sich als schützend empfindet.
Ich wünsche von meinem Gegenüber allerdings nicht, dass er mich durch das Tragen seiner Maske schützt. Ich möchte
meine Gesundheit gern selbst schützen, und zwar in dem Maße, wie ich es für angemessen halte. Ich werde es genießen,
die Maske nicht mehr zu tragen und bin gespannt, ob mir diese Freiheit von meinem Umfeld auch gewährt wird.
Nach zwei Jahren Ausnahmezustand haben wir doch inzwischen ein Gefühl dafür entwickelt, was Corona ist und wen
es tatsächlich gefährdet. Dabei haben wir gesehen, dass einiges von dem, was uns Wissenschaftler und Politiker
vorgetragen haben, nicht zutraf. So ist es inzwischen ausreichend belegt, dass die oft wiederholte flächendeckende
Überlastung des Gesundheitssystems nie bestand (DIVI). Die Zählung der Corona-Kranken, das Aufaddieren der Toten
über zwei Jahre und dabei die Unkenntnis, woran diese Toten tatsächlich verstorben sind („an und mit“), ist vor
dem Hintergrund der propagierten Überlastung der Krankenhäuser für mich bis heute absolut rätselhaft.
Es handelte sich auch um eine Panik-Pandemie. Hoffentlich kommt sie nie wieder!
Mittwoch, der 03.03.2021:
Ein Zitat eines schlauen Mannes aus dem Jahr 1835:
„Ich erblicke eine Menge einander ähnlicher und gleichgestellter Menschen“, schrieb Tocqueville, „die
sich rastlos im Kreise drehen, um sich kleine und gewöhnliche Vergnügungen zu verschaffen (…) Jeder steht in
seiner Vereinzelung dem Schicksal aller anderen fremd gegenüber (...) Über diesen erhebt sich eine gewaltige,
bevormundende Macht (...) Sie ist unumschränkt, ins Einzelne gehend, regelmäßig, vorsorglich und mild. Sie
gliche einer väterlichen Aufsicht, sofern sie denn das Ziel verfolgte, die Menschen auf das Mündigwerden
vorzubereiten; statt dessen versucht sie jedoch, sie unwiderruflich im Zustand der Kindheit festzuhalten (...).
Sie arbeitet bereitwillig für deren Wohl, will aber ihr alleiniger Betreuer und einziger Richter sein; sie
sorgt für ihre Sicherheit, ermisst und sichert ihren Bedarf, ermöglicht ihre Vergnügungen, führt ihre
wichtigsten Geschäfte, lenkt ihre Industrie (...); könnte sie ihnen nicht auch die Sorge des Denkens und die
Mühe des Lebens gänzlich abnehmen?“
Alexis des Tocqueville, Democracy in America (abridged), The Modern Library, New York, 1981, p. 584
Mittwoch, der 13.01.2021:
Es wird mal wieder Zeit für ein paar kurze Gedanken. In letzter Zeit passiert ja doch so einiges… Meine Güte,
wer hätte das vor einem Jahr erwartet.
Gerade gestern war zu lesen, dass die Bundeskanzlerin weitere 8 bis 10 Wochen „harte Maßnahmen“ erwartet.
Wir alle ahnen, was das für uns bedeutet. Eigentlich ahnten wir es schon im Oktober des letzten Jahres, als
der leichte und sanfte Lock-Down beschlossen wurde. Wir ahnten es deshalb, weil wir wissen, wie lange
üblicherweise andere Viruserkrankungen in der kalten Jahreszeit grassieren. Selbstverständlich hat das so
niemand gesagt, es hätte die „Leute zu sehr aufgebracht“, die „Akzeptanz für die Maßnahmen“ wäre nicht da
gewesen.
Sie sagen nun: „Nachher weiß man's immer besser!“
Das stimmt, man weiß es besser und man sieht, egal wie hart der Lock-Down ist, oder noch werden wird, die „Zahlen“
werden sich kaum verändern. Wir haben schlicht wenig Einfluss auf ein virales, durch die Luft übertragbares
Ansteckungsgeschehen. Die Ansteckungswege in einer winterlichen Krankheitswelle nachvollziehen zu wollen, um dann
alle betroffenen Personen zu isolieren – ich bitte Sie – das ist lächerlich!
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch! Ich bin weder Virologe, Mediziner oder Statistiker. Ich verfolge das
Geschehen vom Spielfeldrand aus und sehe nur Ausschnitte. Auch habe ich Mitgefühl für diejenigen, die ernsthaft
an Corona erkranken, oder Angst haben, sich damit zu infizieren! Festzustellen ist für mich, dass in meiner Familie
im Jahr 2020 generell weniger Atemwegserkrankungen auftraten. Das hat sicher auch mit Abstand und Maske zu tun,
das bezweifle ich alles nicht. Das Virus wird aber nicht mehr verschwinden, es wird immer da sein und im Winter
zu erhöhten Ansteckungen führen.
Wir werden es uns aber nicht leisten können, auf allen Ebenen einen Lock-Down nach dem anderen zu verhängen.
Wir müssen irgendwann Geschäfte, Restaurants, Schulen, ja das ganze öffentliche Leben wieder öffnen müssen, ansonsten
wird es demnächst kein Geld mehr geben, um kranken und verzweifelten Menschen irgendwie zu helfen.
Die Impfung als Wundermittel gegen alle Übel anzusehen, finde ich irgendwie seltsam. Denn es wird lange dauern bis ein
bedeutender Teil der Bevölkerung durch die Impfung immunisiert sein wird. Es wird auch viele Menschen geben,
die sich gar nicht impfen lassen wollen. Die Impfung wird vielleicht auch gegen die nächste Mutation des Virus
gar nichts mehr bringen.
Wir sollten unser Leben nicht abhängig von einem Virus machen oder einer Impfung dagegen.
Mittwoch, der 03.07.2019:
Da ist mir gestern doch fast die Sonnenbrille von der Nase gefallen, als ich die Nachricht hörte, dass EU-
Ratspräsident Donald Tusk die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen als neue Kommissions-
also EU-Präsidentin vorgestellt hat. Die unglückliche Bundesministerin soll nun den höchsten
EU-Posten erhalten?
Für meinen persönlichen Geschmack ist das der Höhepunkt der unlauteren Pöstchen-Schieberei in der
Brüsseler Bürokratie. Was wurde uns vor der Europawahl von den Spitzenkandidaten erzählt, in wie
vielen Rededuellen standen sich die Aspiranten der wichtigsten Ämter gegenüber, in welch hohen Tönen
wurde die Wichtigkeit dieser „Schicksalswahl für Europa“ bekräftigt? Was war es wert? Nichts!
Es war alles nur Theater, es war alles nur Show. Dies hat sehr wenig mit Demokratie zu tun. Die Brüsseler
Spitzen-Europäer sollten sich nicht über weiter schwindendes Vertrauen in die Institutionen der EU wundern.
Dass übrigens gerade die Visegrad-Staaten dieser deutschen Personalie ebenfalls zugestimmt haben, würde ich als
heftigen Sinn für Humor mit viel Sarkasmus werten.
Selbstverständlich kommen nun sämtliche deutsche Berühmtheiten der Opposition und auch Teile der
Koalition ans Licht, um mit Kritik an diesem Vorgehen nicht zu sparen. Jedoch sollten Sie, sehr geehrter Herr Schulz,
nicht allzu laut über den EU-Postenpoker schimpfen.
Freitag, der 22.03.2019:
Mein Leserbrief zum
Kommentar „Anecken erwünscht“ von Ellen Hasenkamp
im Teckbote vom 16.03.2019, veröffentlicht am 19.03.2019:
Sie schreiben, es sei gut, wenn die jungen Klimademonstranten aneckten, es würde schließlich über die
"Fridays for Future" in der Öffentlichkeit gestritten. So weit so richtig. Vielleicht sollten sich die vielen
Schülerdemonstranten aber auch darüber klar werden, was die Umsetzung ihrer lauten Forderungen für sie
persönlich bedeuten könnte.
Nämlich vielleicht der Verzicht auf das Smartphone, oder die Kürzung des Taschengeldes, wegen weiter
steigender Strompreise. Vielleicht auch der Verlust des Arbeitsplatzes eines Elternteils. Ich wage doch ernsthaft
zu bezweifeln, dass die unschönen Nebenfolgen dieses "Jetzt und Sofort" auch gesehen werden. Die Forderung,
Kohlekraftwerke doch noch früher abzuschalten, mag schön klingen, sie ist jedoch naiv – "kindlich naiv"
könnte man sagen.
Ebenso kindlich naiv scheint mir die Reaktion vieler politisch Aktiven - auch in der Medienwelt, die da bejubeln,
dass die Jugend eben doch politisch sei (und Schule schwänzt) und sogleich die Forderung nachschieben, schon
ab dem Alter von 16 Jahren wählen zu dürfen.
Ich muss wirklich den Kopf schütteln über die Infantilität einiger Teile der Gesellschaft. Und ganz deutlich:
Meinen Kindern würde und werde ich die Teilnahme an Demonstrationen während der Schulzeit verbieten.
Samstag, der 02.02.2019:
Mein Leserbrief zum
Kommentar „Das Land wird sich ändern“ von Stefan Kegel
im Teckbote vom 26.01.2019, veröffentlicht am 02.02.2019:
Ja, das Land wird sich ändern – nur wie?
Sehr geehrter Herr Kegel, wie sehr viele Ihrer Kollegen auch, vermischen Sie in Ihrem Kommentar zum
Bevölkerungswachstum mit Ihren beiden Varianten „Migration“ oder „keine Migration“, die Einwanderung
von benötigten Fachkräften mit der Migration von Menschen, die vor Krieg und Verfolgung zu uns
geflüchtet sind. Wie Sie sicher wissen, gibt es mit Blick auf den Arbeitsmarkt einen Unterschied zwischen
„eingeladenen Fachkräften“ und Menschen, die zu uns flüchten. Wie sich seit drei Jahren zeigt, sind
viele in Deutschland angekommene Menschen – wenn überhaupt – nur mit großen Anstrengungen in den deutschen
Arbeitsmarkt zu integrieren. Leider werden diese Menschen somit auf absehbare Zeit auch nicht dabei helfen,
unsere demografischen Probleme zu lösen. Wirkliche Fachkräfte sind hingegen viel schneller am
Arbeitsmarkt zu integrieren.
Wenn wir den Mut haben, klare Anforderungen zu definieren, was wir von Einwanderern erwarten und welche
Qualifikationen bei uns benötigt werden, dann wird Migration auch lohnend im Sinne von Mehrwert für unser
Gesellschaftssystem. Dann kann auch eine Integration von Menschen gelingen, die vor Krieg zu uns geflüchtet
sind, Stichwort „Spurwechsel“. Dazu gehört aber auch, zwischen Asylsuchenden und ausländischen
Fachkräften zu trennen. Leider tappen wir nur allzu leicht in die „Diskriminierungsfalle“, wenn wir von
Anforderungen sprechen, die wir an Einwanderer haben. Hierin besteht auch Ihre Aufgabe, Herr Kegel.
Dienstag, der 01.01.2019:
Der Kameruner Alassa M. (LEA Ellwangen) ist zurück in Deutschland. Abschiebungen von abgelehnten
Asylbewerbern nach Italien?
Liebe Frau Bundeskanzlerin, bitte unterlassen Sie diesen Irrsinn und bitte hören Sie vor allem auf,
uns von „Abschiebungen“ in EU-Länder zu erzählen. Diese Personen reisen - wie in diesem Fall auch -
wenige Tage später über die offenen Schengen-Grenzen wieder nach Deutschland ein - und begehren erneut
Asyl. Abschiebungen innerhalb des EU-Schengenraums sind keine Abschiebungen, sie sind teurer Unsinn.
Wenn, dann müssen abgelehnte Asylbewerber in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden. Und dann
dürfen diese Personen auch nicht mehr ins Land bzw. in die EU einreisen.
Sie, werte Politiker, nutzen hier das Unwissen vieler Bürger aus, man könnte auch sagen, Sie belügen
uns! Wie wäre es mit einem Vorsatz fürs neue Jahr?
In diesem konkreten Fall möchte ich nicht verhehlen, dass die Rückkehr eines abgelehnten Asylbewerbers, der
zumindest mitverantwortlich ist für den teuersten Polizeieinsatz in der Geschichte Ellwangens, bei mir nur
Kopfschütteln verursacht. Diese Person hält sich zu Unrecht in Deutschland auf, wenn man unterstellt, dass
sich an der persönlichen Gefährdungssituation in Italien (!) in den letzten Monaten nichts verändert
hat.
Freitag, der 09.03.2018:
Heiko Maas als Außenminister? Heiko Maas? Man erholt sich gerade von Martin Schulz und jetzt
das! Der politisch korrekte, oberlehrerhafte, durchsetzungsstarke Heiko Maas? Er wird sich als
Außenminister zum Beispiel mit den Amerikaner sicher gut verstehen. Eine wirklich gute Wahl!
Und Ursula von der Leyen hat, so war zu lesen, für die Nachfolge Angela Merkels das Vertrauen
der CDU durch Fehler als Ministerin verloren. Deshalb ist Annegret Kramp-Karrenbauer an ihr
vorbeigezogen.
Aha! Sie hat also das Vertrauen in der Union verloren. Um aber weiterhin Ministerin des Ressorts
zu sein, in dem die Fehler gemacht wurden, reicht das Vertrauen noch. Sehr schön.
Meine Vorstellungen von einem geeigneten Bewerber auf ein Ministeramt sind wahrscheinlich zu
naiv. Fachwissen ist womöglich überhaupt nicht notwendig. Es geht stattdessen um Posten für
Strippenzieher und Günstlinge und natürlich um die Quote.
Sehr geehrte Kabinettsmitglieder, das ärgert uns!
Samstag, der 17.02.2018:
Da hat man gerade seinen Gedanken zu Ende gebracht und schon sind Sie, Herr Schulz, wieder
verschwunden. Mit Pauken und Trompeten vergeigt. Sie haben Ihrer Partei wahrlich keinen Gefallen
getan. Oder hat sich Ihre Partei mit Ihrer 100-Prozent-Wahl etwa selbst schon keinen Gefallen
getan? Naja, egal.
Es gibt zum Glück sofort neue Themen, die die Nachrichtenwelt beherschen. Der neueste Ausbruch einer
wahren Gefühlsorgie ist "Das Wunder von Silivri" (Teckbote von heute). Herr Yücel, Sie sind
frei! Die Freude ist riesig. Warum eigentlich? Weil Sie unschuldig im Gefängnis saßen - wie sehr
viele andere auch? Weil Sie als Journalist an Ihrer Arbeit gehindert wurden? Weil Sie als Deutscher in
der Türkei inhaftiert waren - oder als Türke? Oder ist am Ende doch wieder alles nur Politik?
War Ihnen eigentlich nicht klar, dass Sie sich in Gefahr begeben, wenn Sie in die derzeitige Türkei
reisen? Das war doch Absicht, oder? Profitieren Sie am Ende sogar noch davon? Wer weiß. Jedenfalls
freuen wir uns alle riesig: Das Wunder von Silivri.
Danke.
Mittwoch, der 07.02.2018:
Sehr geehrter Martin Schulz,
zu Ihrem neuen Amt als Außenminister im Kabinett Merkel IV gratuliere ich Ihnen von ganzem Herzen.
Ich freue mich, dass Sie es sich noch einmal überlegt haben und zukünftig unser Land in
der Welt repräsentieren werden. Es sollte mehr Politiker Ihres Formates geben, deren Wort Gewicht
hat. Sie tragen durch Ihr Tun dazu bei, dass Politikverdrossenheit abnimmt, Sie treiben die Wähler
an die Wahlurnen. Vielleicht werden nicht alle Wähler ihr Kreuzchen bei Ihrer Partei machen, aber
wenigstens wählen sie.
Danke.
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