Mit dem geplanten Neubau des Albaufstieges der A8 im Bereich Drackensteiner
Hang wird auch das Ende der Fahrbahnteilung einhergehen.
Über zwei Brücken wird die Autobahn das Filstal bei Mühlhausen
(800m Länge, bis zu 52m Höhe), sowie das Gosbachtal unterhalb von
Drackenstein (460m Länge, 71m Höhe) überspringen. Durch zwei
neue Tunnels wird zum Ersten mit dem Himmelsschleifentunnel (1200m Länge)
der Drackenstein/Himmelsschleife und zum Zweiten mit dem Drackensteintunnel
(1700m Länge) der Albtrauf durchstoßen. Damit wird die Länge
dieses Abschnitts von 12,1km auf 8,3km reduziert, bei einer maximalen Steigung
von 3,5%.
Die gewaltigen Baukosten von derzeit geschätzten 405 Millionen Euro sollen
durch eine Maut über dreißig Jahre für die Benutzung der Autobahn
zwischen Mühlhausen und Merklingen eingespielt werden.
Als Umfahrungsmöglichkeit soll dann die heutige Aufstiegsstrecke als
Landstraße zwischen der Ansschlußstelle Mühlhausen und der neuen
Anschlußstelle Hohenstadt erhalten werden. Die Abstiegsstrecke wird dagegen
stillgelegt und zum großen Teil renaturiert (Ein Teil soll als Betriebsstrecke
für die Zufahrt zu den Tunnels erhalten bleiben).
Nach aktuellem Stand (Planfeststellungsverfahren ab Sept. 2004) könnte mit
dem Bau im Jahr 2006 begonnen werden, Fertigstellung könnte demnach 2009/2010
erfolgen.
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Diese Fotomontage des Regierungspräsidiums Stuttgart (Stuttgarter Zeitung vom
25.10.2005) zeigt die zukünftige Filstalbrücke der Autobahn 8, bevor sie in den
Himmelsschleifen-Tunnel mündet. (Vor, bzw. unter der Brücke, die bestehende
Aufstiegsstrecke)
Der zugehörige Artikel beschäftigte sich mit der Problematik von
Feuerwehreinsätzen, im Falle von Unglücken in den Tunnels oder auf den
Brücken. Nach Angaben der Anrainer-Gemeinden (Wiesensteig, Mühlhausen und
Drackenstein) wären die ansässigen Ortsfeuerwehren bei Unfällen in den
Tunnels schnell überfordert, da diese auch technisch nicht für derartige Aufgaben
ausgerüstet seien. Der Landrat des Kreises Göppingen forderte deshalb eine
Betriebsfeuerwehr für diesen Abschnitt der Autobahn.
Diese Karte (Stuttgarter Zeitung vom 30.11.2005) zeigt Details zum Neubau der
Autobahn im Bereich des Drackensteiner Hangs.
Die neue Trasse wird 61 Hektar an Naturraum verbrauchen, jedoch werden sich
Ausgleichsmaßnahmen nur auf 55 Hektar erstrecken (z.B. Renaturierung der
bestehenden Strecke). Dies wird von Gemeinden und Naturschützern kritisiert.
Der Teckbote vom 12.04.2006: Fragezeichen beim Bau des Albaufstiegs
Bei der Abstimmung über die Beschlussvorlage durch das Baden-Württembergische
Kabinett sind wieder Erwartens kritische Fragen aufgeworfen worden. Ministerpräsident
Oettinger habe bei dem Modellprojekt „gewisse Bauchschmerzen“. Grund dafür ist eine
Anschubfinanzierung durch die öffentliche Hand in Höhe von ca. 80 Millionen Euro,
ohne die sich kaum ein Privatinvestor fände. Dieses Geld würde dann für
andere Verkehrsvorhaben im Land fehlen. "Die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft habe
ich mir anders vorgestellt", so Umweltministerin Gönner.
Erstmals ist die Benutzungsgebühr für die neue Strecke beziffert worden. Sie soll
einen Euro pro Autofahrer, pro Fahrt betragen. Für Vielfahrer soll es einen Rabatt
geben. Bisher ging man von einer höheren Benutzungsgebühr aus.
Eine aktualisierte Machbarkeitsstudie, die die derzeitig geschätzten Baukosten und
aktuell prognostizierte Verkehrsmengen berücksichtigt, soll bis Juni (2006) vorliegen.
Nicht zuletzt davon wird das Wann oder gar das Ob des Baubeginns abhängen. Die
letzte Studie ist bereits fünf Jahre alt.
27.08.2006:
Der sechsspurige Ausbau des Autobahn-Abschnitts zwischen der T+R-Anlage Gruibingen
und Mühlhausen hat begonnen. Vorraussichtliche Fertigstellung ist 2010 (Schild).
Im Bereich Gruibingen wird seit Anfang 2006 die Brücke über die
Landesstraße 1217 nach Gammelshausen neu gebaut. Die Fahrspur Richtung
München wird als erste verbreitert (Bild 3).
10.02.2008:
Der Ausbau des Abschnittes zwischen T+R Gruibingen und AS Mühlhausen geht weiter
(langsam) voran. Zwischenzeitlich ist die neue Überführung der
Landesstraße 1217 (Gruibingen-Gammelshausen) fertig gestellt (Bilder 1 und 2).
Jedoch ist der Bereich vor und nach der Brücke noch im alten, zweispurigen Zustand.
Kurz vor der AS Mühlhausen wurde eine neue Brücke (Überführung eines
Wirtschaftsweges) erstellt, die jedoch bislang ohne Anschluss ist (Bild 3). Aufgrund
einer neuen europaweiten Ausschreibung der Baumaßnahme ruhen zurzeit die Arbeiten.
Eine Fertigstellung des Abschnittes bis 2010 ist also fraglich.
10.01.2010:
Hier ein Blick auf die Baustelle des Streckenabschnitts Gruibingen-Mühlhausen im September
2009: Der Hang rechts der Fahrbahn (Fahrtrichtung Stuttgart) wird abgetragen, um Platz für
die sechs Fahrstreifen zu schaffen. Die freigelegten Schieferschichten werden derzeit von
Hobbysammlern genutzt um nach Urweltversteinerung zu suchen.
Die Autobahn wird in Höhe der Gemeinde Gruibingen eine "Überdeckelung" bekommen,
um den Lärmschutz zu maximieren.
Diese Bauarbeiten sollen bis Ende 2012 vollständig abgeschlossen sein.
Der Weiterbau der sechspurigen Autobahn bis hinauf auf die Albhochfläche wird vorerst
nicht kommen. Die abschnittsbezogene Maut ist kein Thema mehr.