Der Aufstieg am oberen Filstal

1. Die Trasse

Mit den Bauarbeiten für die Aufstiegsstrecke wurde im Jahr 1938 mit der Rohdung des Waldes zwischen Mühlhausen und dem Bereich der späteren Todsburgbrücke begonnen. Die Abstiegsstrecke war zu diesem Zeitpunkt bereits fertiggestellt. 1939 begannen dann die Gründungsarbeiten für die Todsburg- sowie für die Malakoffbrücke. Mit deren Fertigstellung wurde aufgrund der schwierigen Baubedingungen in den Jahren 1943/44 gerechnet. Bis 1941 reichten die Betonstützmauern entlang der Trasse fast vollständig von Mühlhausen bis hinauf zur Todsburgbrücke. Ebenfalls waren zu diesem Zeitpunkt die Pfeiler der beiden Brücken vollendet. 1942 wurden schließlich die letzten Arbeiter von der Baustelle abgezogen, zumeist direkt an die Kriegsfront.

In diesem Zustand verweilte die teilweise fertiggestellte Trasse bis zum Jahr 1955 im Dornröschenschlaf, als die Bauarbeiten wieder aufgenommen wurden.



Trassierung zwischen Todsburg und Lämmerbuckel

Ab 1955 wurde dann mit der Trassierung zwischen Todsburgbrücke und dem Lämmerbuckeltunnel begonnen, da sich hier die Arbeiten bis zur kriegsbedingten Unterbrechung nur auf Baumfällarbeiten beschränkten.



Trassierung zwischen Todsburg und Lämmerbuckel

Dadurch konnten noch kleinere Korrekturen der Linie vorgenommen werden, die inzwischen zeitgemäßer waren. Kurven wurden harmonischer angelegt. Die Brücken allerdings galten als Fixpunkte, da die Pfeiler ja bereits vorhanden waren.



Arbeiten an den Betonstützmauern

Hier ist an den Betonstützmauern zu sehen, wie als Abschluß die glatte Betonfläche nachträglich aufgerauht wurde, um diese optisch an die alten, vor Ausbruch des Krieges fertiggestellten Mauern, anzugleichen.



Bau der Betonstützmauern

Trassierungarbeiten und Bau der Betonstützmauern oberhalb der Todsburgbrücke.



2. Todsburgbrücke

Bau der Todsburgbrücke

Das größte Brückenprojekt am Albaufstieg: Die Todsburgbrücke. Mit einer Länge von 371m, einer Höhe von bis zu 25m und einer durchschnittlichen Steigung von 4,9% in Fahrtrichtung Ulm. (Bauzustand 1956, Bild: AM Kirchheim/Teck)



Fertiggestelle Todsburgbrücke

Im Mai 1957 wurde die Aufstiegsstrecke fertiggestellt und dem Verkehr übergeben. Somit endete die Zeit der einspurigen Überwindung des Albaufstieg auf der A8. (Erst im Jahr 1974 wurden die Autobahnen in Deutschland mit ihren jetztigen A-Nummern versehen, davor lediglich mit der Nummerierung der Europastraßen, damals E11).



Blick auf die Todsburgbrücke    Blick auf die Todsburgbrücke

Blicke auf die Todsburgbrücke in Richtung Malakoffbrücke. (Klick zum vergrößern)



Parkplatz Schöntalblick

Auf dem Parkplatz Schöntalblick. (1957, Bild: AM Kirchheim/Teck)



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An diesem Parkplatz befindet sich neben dessen Ausfahrt eine Notabfahrt. Diese führt zur Landstraße 1236 zwischen Wiesensteig und Westerheim direkt unterhalb der Malakoffbrücke.



3. Zwischen Malakoffbrücke und Lämmerbuckel

Bau der Malakoffbrücke

Bau der Brückenbögen der Malakoffbrücke im Jahr 1956 mit Unterstützung einer "Kranbahn".



Ansicht der Malakoffbrücke

Ansicht der Malakoffbrücke über der Stadt Wiesensteig. Die Brücke mit einer Länge von 120m steht auf 8 Pfeilern, ist maximal 27m hoch und weist eine Steigung von 5% auf.



Ansicht der Malakoffbrücke    Ansicht der Malakoffbrücke

Aufnahmen des Aufstiegs (Malakoffbrücke). (Klick zum vergrößern)



0019_380.jpg (Klick zum vergrößern)

Die Trasse in der Totale: Von Mühlhausen bis hinauf zum Lämmerbucktunnel.



Bau der Brücke beim Steinernen Weib

Bau der Trasse sowie der Brücke beim "Steinernen Weib". (Bild: AM Kirchheim/Teck)



4. Lämmerbuckeltunnel

Lämmerbuckeltunnel

Der Bau des Lämmerbuckeltunnels begann im Spätherbst des Jahres 1937. Bereits Mitte 1938 erfolgte der Tunneldurchbruch. Bis 1942 war die Fahrbahn fertiggestellt. Die Länge des Tunnels beträgt 640m. Er fällt in Fahrtrichtung Ulm mit 0,5% ab. (Bild: AM Kirchheim/Teck)



Weiterbau am Lämmerbuckeltunnel



Weiterbau am Lämmerbuckeltunnel

Nach Fertigstellung des Tunnels wurden an den Tunnelportalen schwere Eisentore angebracht. Zwischen 1942 und 1945 diente der Tunnel dann als Produktionsstätte für Kompressoren für Flugmotoren (Werkzeugmaschinenfabrik Heller, Nürtingen und Fa. Daimler-Benz). Ferner wurden sogar beheizte Wohnanlagen in dem Tunnel errichtet. Es entstand eine von außen, fast unsichtbare, kleine Stadt. (Beide Aufnahmen während des Ausbaus 1956)



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Bis 1957 wurden die schweren Eisentore wieder entfernt. Da in den Jahren zwischen 1942 und 1955 keinerlei Arbeiten an der Aufstiegsstrecke stattfanden, waren Trasse und Mauerwerk teilweise völlig zugewachsen.





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